Ein Märklin C-Gleis-Plan muss her. Meine H0-Anlage ist in die Jahre gekommen. 40 Jahre schon schiebt sie bei mir Dienst und ich bin ihr für die vielen Stunden des Spielens und Träumens sehr dankbar, die sie mir gegeben hat. Doch jetzt hat sie Kontaktprobleme, die elektrischen Weichen sind teils defekt, die Häuser (der Kunststoff) wurden porös. Und: ich will wieder Pickelbahn fahren!
Mein neuer C-Gleis-Plan für den Bahnhof Heidringen
„Der kleine Endbahnhof Heidringen schließt eine eingleisige Nebenbahn ab. Hier ist nicht sehr viel los, beschaulich ist der Fahrbetrieb. Eine Ladestraße an einem Ladegleis lässt so mancherlei Güter auf- und abladen. Der Bahnsteig wünscht sich nie mehr als zwo bis drei Personenwagen. Schließlich will die Tenderlok ja noch umsetzen und zum Rangieren ist nicht viel Platz.
Eine Schmalspurbahn ragt mit einem Ladegleis in die Ladestraße hinein. Hier drückt eine Schmalspurlok ihre Wägelchen, lässt so einiges entladen und verschwindet wieder über den rechten Anlagenrand hinaus. Am Bahnhofsgebäude können auch Passagiere ein- und aussteigen. Wenn die Lok den Personenzug bis ganz nach vorne vorzieht, steht sie kurz vor dem Prellbock am Ende des Hauptgleises.
Aber das macht Lokführer Arne Powileit nicht gerne. Er zieht es vor, nach Ankunft die Lok abzukuppeln und auf dem Parallelgleis am Personenzug vorbei an den Kohlenbansen zu fahren und dort neue Kohle zu fassen. Meist braucht es auch wieder frisches Wasser. Das hat er gerne gleich erledigt. Wenn das um ist, geht er gemütlichen Schrittes hinüber zum Bahnhofsgebäude. Seine Dienstmütze hat er dann schon ein wenig verschmitzt nach hinten geschoben, denn so ganz ist er jetzt nicht mehr im Dienst. Er setzt sich in den Schankraum der Bahnhofsgaststätte, denn die gibt es hier – so klein der Bahnhof auch ist.
Die Zenzi hat ihn dann schon erwartet, weil er ja jeden Tag, 43 Minuten nach Ankunft des Personenzuges hier einläuft. Man kann fast die Uhr nach ihm stellen. „A Hoiwe“ hat sie bereits gezapft, wenn er über die Gleise stapft. Wenn er hereinkommt, steht diese bereits auf dem Tisch. Sie trägt dann die „Weißwürscht“ auf einem weißen Teller mit der blauen Aufschrift „Bahnhofsrestauration Heidringen“ herein, lächelt ihn an. Er brummelt dann immer was in den Bart und nimmt Platz. Seine Augen leuchten, wenn er zu ihr hinüberblickt. Viele Gäste sind nicht da.
Der Herr Amtsmann sitzt in der Ecke hinten und schmaucht sein Zigarre. Den hat er gegrüßt, den Finger an den Schirm der Kappe gelegt. Er hat genickt. Ein Städter sitzt vorne am Fenster. Er wirkt geschäftig und verschlingt seine Knödel und den duftenden Braten mit großer Hast. Weiß er denn nicht, dass er hier in Heidringen nichts versäumen wird? Offenbar hat es ihm noch keiner gesagt. Arne Powileit ist das gleich. Er nimmt einen tiefen Schluck aus dem Krug. Jetzt geht es ihm besser. Die Zenzi schaut zu ihm herüber. Ja, der müsste er auch mal was sagen. Aber er schaut erst mal lieber auf seine Würscht.“
Ihr seht, ich kenne den Tagesablauf in Heidringen – zumindest was den Bahnhof und seine direkte Umgebung anbelangt – seht gut. Die dort auftauchenden Charaktere sind natürlich seit damals etwas in die Jahre gekommen. Der Herr Amtsmann hatte damals, als ich die Anlage erwarb, gerade seine Karriere in der örtlichen Dienststelle begonnen. Mittlerweile geht er auf seine Pensionierung zu.
Gleichstrom oder Wackelsaft? Meine Pläne für den Märklin C-Gleis Plan
Die Anlage ist (noch) nicht mit Märklin C-Gleis erbaut, sondern sie ist eine Gleichstrom-Anlage. Als ich sie erwarb, besaß ich keinerlei Gleichstromfahrzeuge. Ich war von ihrer Ausstrahlung so sehr begeistert, dass ich zuerst die Anlage kaufte und hernach die nötigen Fahrzeuge. In 40 Jahren hat sich da natürlich so einiges angesammelt.
In der Zwischenzeit habe ich auch einige Märklin-Wechselstrom-Fahrzeuge erworben – und so manche noch von früher im Bestand. Nach Gesprächen mit Doncolor habe ich den Beschluss gefasst, die Anlage zu modernisieren, da sie mir irreparabel erscheint. Bei der Gelegenheit will ich jedoch das von Doncolor entwickelte Verfahren anwenden und die Anlage als Zwei-System-Anlage bauen. So werde ich abwechselnd Gleichstromfahrzeuge von Roco, Fleischmann, Liliput und Konsorten und dann auch Wechselstrom-Fahrzeuge von Märklin fahrenlassen können.
Die technische Grundlage für die Modellbahnanlage wird das Märklin-C-Gleis sein. Daher bereits ich gemeinsam mit Doncolor einen Märklin C-Gleis-Plan vor, welcher den derzeitigen Gleisverlauf des Bahnhofs Heidringen aufgreift und mit dem modernen Märklin C-Gleis nachbildet.
Erster Entwurf für den Märklin C-Gleis Plan
Die Anlagengröße: 221,5cm?
Wir haben bereits mittels Software erste Varianten für den Märklin C-Gleis Plan konstruiert. Die bisherige Länge der Anlage von 140cm erscheint uns plötzlich etwas zu gering. Unsere aktuellen Planungen für den Gleisplan laufen teilweise auf etwas über 200cm hinaus. Das Zimmer böte genug Platz. Wir überlegen noch, ob wir uns diese Erweiterung gönnen sollen oder ob wir nicht doch lieber das aktuelle Maß beibehalten wollen.
Eine Modulanlage soll es werden?
Zur Linken verläßt ein Gleis die Anlage. Es ist das Einfahrgleis im Bahnhof Heidringen. Derzeit verläßt es die Anlage im Winkel von etwa 50°. Das ist sehr steil und an der Bahnhofsausfahrt muss das Gleis – und somit ebenfalls die beiden Bahnsteiggleise – in einen engen Bogen übergehen. Wenn wir den Austritt aus der Anlage etwas sanfter gestalten, wäre eine geringere Biegung des Ausfahrtgleises möglich. So könnten wir schlankere und damit grüßere Radien für den Bogen verwenden. Hier wird sich der Märklin C-Gleis-Plan also noch etwas weiterentwickeln.
Der Grund für einen schlankeren Exit von der Anlage ist auch der folgende. Wir gedenken, mein Modul „Bahnhof Heidringen“ mit Doncolors Modulanlage „Elsavatalbahn“ zu verbinden. Dazu braucht es an den Grenzstellen genormte Übergänge und mit einem flacheren Austritt aus dem H0-Anlagenmodul kämen wir dem ein gutes Stück näher.
Wie sieht der Bahnhof Heidringen heute aus?
Nachstehend einige Fotos des Bahnhofs, der in Kürze mittels eines Märklin C-Gleis Plan neu erstehen wird.