Ladegut H0: vom Verfeinern und Altern von H0 Ladegut von ebay

Mein „Ladegut H0“ stocke ich regelmäßig auf, denn so recht lebendig wirkt die Modellbahn erst, wenn Güter und Waren auf den Waggons transportiert werden. Ladegut Holz (H0 und N) ist der Standard, Ladegut Kohle setze ich auch gerne für offene Wagen aller Größen ein. Kürzlich hatte ich auf ebay ein Ladegut H0 eines Modellbahners erstanden, der sein Ladegut nicht nur selber machen, sondern auch andere an seiner Kunst teilhaben lassen wollte. Es war ein wenig ausgefallen: ein großes „Etwas“ unter einer dicken Plane. Was mich störte, das war die sehr saubere und glatte Oberfläche der Plane.

Ladegut H0 aus der Bucht

Ladegut H0 kann man vielerorts kaufen. Loewe Ladegut ist ein Begriff, DUHA Ladegut ebenfalls. Doch es gibt viele ebayaner, die selbst Ladegut H0 herstellen und zum Verkauf anbieten. Einer dieser Modellbahnkollegen fertigte mir sogar Einsätze für alle meine offenen Güterwägen an. Ich gab ihm Hersteller und Artikelnummer an und schon gings los. Nur kurze Zeit später hielt ich Ladegut H0 in Händen, welches auf den halben Millimeter genau passte. Perfekt! Und mit 3-4 Euro pro Ladegut auch sehr bezahlbar.

Für meine Rungenwägen suchte ich noch angemessene Ladegut Einsätze H0 und stieß auf eben diese mit Plane bedeckten „Maschinen“. Die Plane war an einem Holzrahmen festgezurrt. Ein fester Bindfaden stellte die Leinen und Seile dar. Alles in allem ein sehr imposantes Ladegut für meine Rungenwägen. Zudem schippere ich gerne Maschinen & Co. von Fabrik zu Industrieempfänger. Man kann diese dann per Kran entladen, muss man ja auch, ob des hohen Gewichts der Beladung. Also in vielerlei Hinsicht ein schöne Sache.

Die viel zu saubere Plane

Keine Abdeckplane ist so sauber, wie diese bei mir ankam. Anfangs störte es mich weniger, doch im Laufe der Zeit spürte ich das Verlangen, den Zahn der Zeit wirken zu sehen. Doncolor hätte diesen Wunsch schon viel früher (vermutlich direkt nach Erhalt…) verspürt und umgesetzt. Bei mir geschah es eben erst jetzt.

Was mich störte, war zweierlei:

• Die Plane war total sauber. Regen und Staub hingegen sorgen schon nach wenigen Kilometern für „Patina“.
• Die Oberfläche der Plane war absolut glatt. Plane muss aber Struktur haben.
• Ein sanfter Lichtschimmer lag immer drauf. Eine Plane ist aber eher stumpf als glänzend.
• Eine Plane um eine Maschine hat keine regelmäßige Oberfläche, wirft Falten. Falten haben helle (an Kanten) und dunkle (in Vertiefungen) Stellen.

Das wollte ich auch haben.

Wie man einer Abdeckplane etwas Patina einhaucht

Meine diesbezüglichen Erfahrungen habe ich im Militärmodellbau gesammelt. Bei vielen Lkws der Truppe habe ich Planen (und die Lkws) gealtert. Ähnlich wollte ich es hier auch haben.

Dabei ist es gar nicht so schwierig das Ladegut H0 zu altern und mit etwas Patina zu überziehen. Nachfolgend habe ich die beiden Arbeitsschritte beschrieben, mit denen ich das Ladegut H0 gealtert habe.

Schritt 1: Tiefen betonen, Erhabenes ebenfalls

In einem ersten Schritt nahm ich mir vor die Plane mit einem Black Wash von Game Color zu behandeln. Der Wash ist eine sehr dünne Flüssigkeit ohne Oberflächenspannung und läuft in jede Ritze. Im Wash befinden sich Farbpigmente, welche sich bevorzugt in diesen Ritzen und generell in tieferliegenden Stellen absetzen. Nach dem Trocknen sind erhabene Stellen im Wesentlichen von Wash unbedeckt. Tiefliegende Stellen sind stark abgedunkelt. Die Übergänge von hell nach dunkel sind fließend. So entsteht schnell Licht und Schatten in einer Weise, wie wir es aus der Natur kennen.

Ich lasse die Plane dann trocknen. Nach dem Trocknen geht es weiter. Einen Nebeneffekt hat der Wash auch. Struktur kommt auf die ehemals flache Plane.

Schritt 2: Erhabenes betonen

Die erhabene Stellen sind ja auch nach dem Auftrag des Washs recht hell. Doch sie wurden auch etwas abgedunkelt. Ich stärke deren Helligkeit, indem ich mit einer hellen Farbe die Plane trockenbürste. Als Farbe nehme ich Revell Aquacolor 36189, das ist ein schmutziges hellgrau, das etwas ins Grünliche geht. Es passt sehr gut für die hellen Stellen der Plane.

Beim Trockenbürsten nimmt man mit einem starren Borstenpinsel Farbe auf und lässt diese fast ganz trocknen. Dann streicht man vorsichtig über die zu behandelnde Oberfläche. Die fast trockene Farbe überträgt sich dann nur auf die am weitesten oben liegenden Partien des Objekts. In diesem Fall sind dies die erhabenen Stellen der Plane und wenige andere Stellen auf großen Flächen. Die Farbe kommt nie an Stellen, die tiefer oder in Ritzen liegen. So bleiben dunkle Stellen meist unbehandelt und nur erhabene oder frei liegende Partien werden hell betont.

Zudem sorgt der grobe Farbauftrag für zusätzliche Struktur auf der Oberfläche des Objekts – dem Ladegut H0 „Maschine unter Abdeckplane“ in diesem Fall.

Schritt 3: Probefahren

Mehr als zwei Schritte sind es eigentlich nicht. Jetzt kann man schon probefahren.

Wie gefällt es euch, das Ladegut H0 „Maschine unter Abdeckplane“?
Kommentiert gerne unterm Artikel. Ich antworte gerne.

Stay tuned!

Sturmi