Sudexpress hat gleich mehrere Varianten der Stadler Eurodual Baureihe 159 herausgebracht. Das Modell der Havelländischen Eisenbahn HVLE mit der Betriebsnummer 90 80 2159 001-7 D-HVLE besticht durch seine silbergraue Grundfarbe mit dem orangefarbigen Schriftzug HVLE auf der Seite. Sie hat sowas von Blitz oder Pfeil, wenngleich die bimodalen Lokomotiven mit ihren von 2.800 kW im Diesel- und 7.000 kW im Elektroantriebsmodus in beiden Traktionsarten eine Höchstgeschwindigkeit von „nur“ 120 km/h erreichen. Aber das ist auch schon was, schließlich hängt da ja meist so einiges am Haken.
Die Stadler Eurodual Baureihe 159 der Havelländischen Eisenbahn HVLE
Zehn Eurodual: HVLE 159 001–010
Die Havelländische Eisenbahn steht vor einer großen Herausforderung – sie muss elektrifizierte sowie nichtelektrifizierte Strecken bedienen. Aber dank der Eurodual-Lokomotive, die als Universallokomotive konzipiert wurde, wird es für das Unternehmen nun einfacher, diese Aufgabe zu bewältigen. Es ist eine unglaubliche Erleichterung zu wissen, dass es ein zuverlässiges und effizientes Fahrzeug gibt, das in der Lage ist, auch die unterschiedlichen Fahrdrahtspannungen (Rübelandbahn: 25 kV bei 50 Hz, Deutsches Fernbahnnetz: 15 kV bei 16,7 Hz) zu bewältigen.
Die Eurodual wird die Arbeit für die Havelländische Eisenbahn erheblich erleichtern und ihre Effizienz steigern. Es ist ein aufregender Moment für das Unternehmen, da es in der Lage sein wird, seinen Kunden einen besseren und schnelleren Service zu bieten.
Die Eurodual ist eine äußerst leistungsfähige Lokomotive, die im Vergleich zu den derzeit eingesetzten Maschinen eine bedeutende Steigerung der Leistung aufweist. Zudem verfügt sie über die notwendige Lokreibungslast für den Einsatz auf Steilstrecken.
Mit der Einführung der Eurodual wird auf der Rübelandbahn wieder auf sechsachsige elektrische Lokomotiven gesetzt, nachdem diese seit der Einführung der Baureihe 251 nicht mehr zum Einsatz gekommen sind.
Die Eurodual ist somit ein wichtiger Schritt in Richtung Effizienz und Leistungssteigerung im Bereich des Schienenverkehrs.
Die Lok für die letzte Meile
Dank ihrer Dieselgeneratoraggregate können die Lokomotiven auch auf nicht elektrifizierten Endstücken der Fahrtroute eingesetzt werden. Besonders in der „letzten Meile“ können die Lokomotiven ihre Fähigkeiten ausspielen und zum Beispiel bei Holztransporten zwischen Goslar-Oker und Kreiensen oder vor Splitt- bzw. Schotterzügen zwischen Bad Harzburg und Braunschweig oder Grohnde und Hameln eingesetzt werden.
Hierbei können die Dieselgeneratoren der Lokomotiven für eine autarke Energieversorgung sorgen und somit den Transport auf nicht elektrifizierten Strecken ermöglichen. Diese Flexibilität macht die Lokomotiven zu einer wertvollen Ressource für den Transport von Gütern oder Personen, da sie auch in Gebieten eingesetzt werden können, in denen eine elektrifizierte Infrastruktur nicht verfügbar oder nicht rentabel ist.
Testfahrten
Am 12. Februar 2020 wurde die HVLE berechtigt, ihre Lokomotiven auf den deutschen Schienen zu betreiben. Wenige Monate später, am 29. August 2020, mietete DB Fernverkehr die Lokomotive 159 003 für Testfahrten auf der Schnellfahrstrecke Köln/Rhein-Main an. Der Testzug, bestehend aus zwei Triebzügen der Baureihe 407 und einer Lokomotive der Reihe 101, wurde genutzt, um das Fahrverhalten unter realitätsnahen Bedingungen zu simulieren, indem das Gewicht der Fahrgäste durch eine entsprechende Beladung des Zuges dargestellt wurde.
Im Dezember 2020 erfolgte die Auslieferung der Lokomotiven mit den Nummern 159 004 bis 007 an die HVLE. Ende Januar des darauffolgenden Jahres wurden auf der Strecke zwischen Zwickau und Hof die Abnahmefahrten durchgeführt. Dieses Verfahren dient der Prüfung und Überprüfung der technischen Eigenschaften und der ordnungsgemäßen Funktion der Züge. Die erfolgreiche Abnahme bestätigt somit, dass die Lokomotiven den Anforderungen entsprechen und sicher auf der Strecke eingesetzt werden können.
Am 17. Dezember 2021 hat die HVLE eine zusätzliche Lokomotive von Stadler bestellt. Die Lieferung ist für das Jahr 2023 geplant. Diese Bestellung zeigt, dass die HVLE ihr Schienenverkehrsnetz erweitern und ihr Geschäft ausbauen möchte.
Die Stadler Eurodual Baureihe 159 HVLE auf der Spessartrampe
Der Tobi hat die Baureihe 159 der HVLE gleich mal mit einem ordentlichen Zug aus gedeckten Schüttgutwagen (Kaliwagen) die Spessartrampe hochgeschickt. Da musste sie etwas schnaufen, aber unserem Auge tut es gut. Und die 159er wird es verzeihen. Konnte sie doch mal zeigen, was in ihr steckt!
Die Baureihe 159 HVLE von Sudexpress im Bf. Laufach
Der Tobi ließ die Baureihe 159 von Sudexpress im Bahnhof kurz verschnaufen. Schließlich muss sie sich an die neue Aufgabe erst gewöhnen.
Zurück aus dem Schattenbahnhof…
Und zum guten Schluss kam die Eurodual nach ihrer Runde im Schwarzkopftunnel wieder wohlbehalten aus der Unterwelt des Schattenbahnhofs ans Tageslicht. Unter der Autobahn haben wir sie erspäht.