Modelleisenbahn „Winterlandschaft“: Warum die Streckenführung so wichtig ist

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Auf dem Fest „125 Jahre Kahlgrundbahn“ fand ich diese geniale Modelleisenbahn „Winterlandschaft“ der Jugendgruppe der Eisenbahnfreunde Kahlgrund. Ihre Streckenführung machte mir schnell bewusst, dass dieser Gleisplan ideal für kleine Modellbahnanlagen ist. Sehr euch jetzt die Fotos an und checkt das ab.

Wenn Winterlandschaft auf Modelleisenbahn trifft

Wenn man Schnee auf die Modelleisenbahn bringen will, ist das rein technisch gesehen recht einfach. Man legt mit

  • Leim,
  • weißer Farbe und
  • Modellbahnschnee

eine Zuckerdecke auf die Modelleisenbahn. Das gilt für Schienen, Dächer, Bäume, Vorgärten und die übrige Landschaft. Wenn man die Straßen als „geräumt“ ausnimmt, gewinnt die Modelleisenbahnanlage an Attraktivität.

Viel spannender ist allerdings die Frage, wie man die Strecke auf einer solchen Anlage führen sollte, damit man selbst oder Gäste (Enkelz oder Sohnemänner und Getöchter – und manchmal auf Gattinnen) viel Spaß beim Fahrbetrieb und Spiel mit der Anlage haben. Die nachfolgenden Fotos zeigen eine Modelleisenbahn in „Winterlandschaft“, die ich auf dem Fest „125 Jahre Kahlgrundbahn“ in Schöllkrippen fand. Der Gleisplan gibt das Thema wieder: „Kopfbahnhof mit Kehrschleife als Strecke“.

Der Kopfbahnhof

Der Kopfbahnhof gibt auf natürliche Weise Rangieraufgaben auf. Dafür sind wir Modellbahner stets sehr dankbar. Der Kopfbahnhof kann nun mal nicht durchfahren werden. Lokomotiven müssen umgesetzt werden oder zumindest abgekuppelt. Wenn eine neue Lok vor den Zug setzt, muss diese aus dem Schuppen herausgefahren werden. Eventuell will sie auf der Drehscheibe in Fahrtrichtung gedreht werden. So haben wir Modellbahner immer zu tun…

Und es kann durchaus anspruchsvoll werden, einen Zug in einem zwei- oder dreigleisigen Kopfbahnhof bereitzustellen. Da muss schon mal viel rangiert werden. Wohl dem, der ein Gleis mehr spendiert!

Der Gleisplan des Kopfbahnhofs auf der Modelleisenbahn "Winterlandschaft"

Der Gleisplan des Kopfbahnhofs auf der Modelleisenbahn „Winterlandschaft“

In kurzen Kopfbahnhöfen kann ein ebenso kurzer Triebwagen den Fahrdienst vortrefflich gestalten.

In kurzen Kopfbahnhöfen kann ein ebenso kurzer Triebwagen den Fahrdienst vortrefflich gestalten.

Das Empfangsgebäude im Bahnhof sollte natürlich ebenfalls einen weißen Hut tragen...

Das Empfangsgebäude im Bahnhof sollte natürlich ebenfalls einen weißen Hut tragen…


Der Einschnitt (oder Troglage)

Technisch hat der Einschnitt auf der Schauanlage hier die Funktion, den Zug von der oberen Ebene auf seiner Einschnittssohle auf die untere Ebene zu führen, wo sich die Kehrschleife befindet. Für das Auge stellt diese Troglage (wie der Tiefbau-Fachmann sagt) allerdings eine sehr reizvolle Szene dar. Das liegt dann an der Ausgestaltung durch den Modellbahner und Modellbauer. So können die Böschungen unterschiedlich ausgestaltet werden:

  • Eine vertikale Betonwand als Begrenzung des Einschnitts.
  • Eine einfach mit Gras begrünte Böschung links und auch rechts der Einschnittbahn.
  • Bäume, Buschwerk und bunt blühende Pflanzen auf der Böschung als Aufmerksamkeit auf sich ziehende Punkte auf der Böschung.
  • Fantasiereiche Akzente wie Öffnungen ehemaliger Bergwerksstollen oder eine Straßenquerung.
  • Seitliche Arkaden über einzelnen Geleisen im mehrgleisigen Einfahrbereich eines Bahnhofs einer Großstadt.
Die Einfahrt in den Einschnitt kurz hinter dem Bahnhof. Sanft senkt sich der Fahrweg ab und betritt den Einschnitt. Optisch wird der Eindruck durch die Mauer links verstärkt, hinter die der Zug fährt.

Die Einfahrt in den Einschnitt kurz hinter dem Bahnhof. Sanft senkt sich der Fahrweg ab und betritt den Einschnitt. Optisch wird der Eindruck durch die Mauer links verstärkt, hinter die der Zug fährt.

Der Zug befindet sich hier auf der  Einschnittssohle, strebt der tiefer gelegenen Ebene entgegen.

Der Zug befindet sich hier auf der Einschnittssohle, strebt der tiefer gelegenen Ebene entgegen.


Die Kehrschleife im Untergrund

Die Kehrschleife gibt die Möglichkeit, dass die Züge, welche den Bahnhof verlassen, nach längerer Fahrt wieder zurückkehren. So kann man nach Ausfahrt des Zuges dem Zug ein wenig wehmütig nachschauen, dem Fernweh frönen und die winkenden Menschen auf dem Bahnsteig anschauen, wie sie diesen wieder (nur vor unserem geistigen Auge) verlassen und nach Hause gehen.

Nach einiger Zeit der Fahrt durch die Winterlandschaft kehren die Züge dann wieder zurück und man hat als Fahrdienstleiter alle Hände voll zu tun, den Zug aufs „richtige“ zu lotsen. Die Lok kann abgekuppelt werden und darf den eingefahrenen Zug umfahren, kann sich wieder vor ihn setzen – sofern es kein Triebwagen ist, wie bei dieser Schauanlage. Ach ja: Kurswagen können dann auch abgekuppelt oder angehängt werden.

Die Tunneleinfahrten

Wer es mag, kann den Zug auf der Modelleisenbahn einfach in den Tunnel einfahren lassen. Die „Winterlandschaft“ drumherum nimmt das nicht übel. Allerdings kann man für das Auge des Modellbahners eine Vielzahl von optischen Höhepunkten anbringen, die alleine das Beobachten der Züge im Bereich der Tunneleinfahrt zum Genuss werden lassen:

  • Eine großzügige Ausstattung mit Signalen und Vorsignalen im Einfahrtbereich der Tunnel, gerade auch wenn sich dort Weichen und eventuell Stumpfgleise befinden.
  • Kunstvolles Mauerwerk an der einen Seite der Tunneleinfahrt – zum Abstützen des Erdreichs gegen einen Erdrutsch.
  • Ein prächtiges Tunnelportal, ähnlich jenen an der Loreley (Faller Bausatz 191718)
  • Bahnarbeiter entlang der Gleise vor dem Tunnel.
  • Ein Stumpfgleis, das bis zum Tunnel heranführt, das einen betagten Güterwagen oder einen Schneepflug auf seinen Gleisen zeigt.

Winterliche Ausstattungsdetails auf der gesamten Anlage

Und schließlich sollten Kleinigkeiten wie Kinder mit Schlitten auf einer abschüssigen Rodelbahn und vielerlei „typische Szenen“ in einer Winterlandschaft nicht auf der Modelleisenbahn fehlen.

Rodeln und Schlittenfahren sind fast schon Pflichtprogramm für die Detailgestaltung.

Rodeln und Schlittenfahren sind fast schon Pflichtprogramm für die Detailgestaltung.

Rodeln und Schlittenfahren sind fast schon Pflichtprogramm für die Detailgestaltung.

Rodeln und Schlittenfahren sind fast schon Pflichtprogramm für die Detailgestaltung.

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Modellbahner, Spielbahner, Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler, und so einiges mehr. Hier auf Nietenzähler.de posaunt er seine gute Laune und seine Freude mit der Modellbahn in all ihren Schattierungen in die digitale Welt hinaus.

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