Wir sind uns einig: das Modell „994 Kupferzell“ von BRAWA hält sich ein „klein wenig“ mehr an die heutigen Qualitätsstandards für Modellbahnen als das Märklin-Modell 36140. Dafür blättert man für die BRAWA 994 Kupferzell auch in der Bucht schon 140 Tacken auf den Tisch, während das stark vereinfachte Modell von Märklin zum Listenpreis von 69,99 Euro für die Hälfte über den Ladentisch geht.
Eine 994 Kupferzell für die Unikornische Staatsbahn
Gesehen hatte ich sie ja schon lange. Sie erschien bei Märklin im Jahr 2010 im Programm und irgendwie geht mir der kleine Länderbahnknubbel seit der Zeit durch den Kopf. Doch lange Zeit waren mir die Einfach-Modelle von Märklin sehr fern. Das änderte sich mit der Märklin 30295 Dampflok Tenderlok „Lindau“ D VII und der Märklin 36871: Dampflokomotive KLVM (Delta) recht schnell. Die simplen Hobby-Modelle gewannen durch die angebrachte grüne Farbgebung sehr dazu. Plötzlich hatten die kleinen schwarzen Spielzeug-Knubbel das Feeling von stimmigen Länderbahnloks. Das ist nicht logisch zu erklären, aber es ist Fakt.
Samstag besuchte ich den Modellbahnladen „Spielwarenhaus Ahlert“ in Bad Kissingen. Eigentlich habe ich nur so mehr zufällig in das Schaufenster im Eingang geschaut. Auf mehreren Regalebenen standen gebrauchte Lokomotiven und Güterwägen in den Spuren H0 und N. N-Güterwägen ab 4,99… Da schaut man genauer hin. Da muss doch was dabei sein…
Ja, es war dann doch das eine oder andere dabei, das mich anlachte. Mein Blick fiel nach einigem Hin und Her auf die Märklin „Kupferzell“. Für „69,99 Euro“ zu haben. Mensch, die muss es doch in der Bucht billiger geben! Ja, tut es auch. Aber ich hatte das Bedürfnis, den stationären Händler zu supporten, der sein Schaufenster an der Straße mit einer Märklin Anlage (an drei Schaufensterscheiben entlang!) geschmückt hatte. Und irgendwie war mir so sentimental zumut, da beschloss ich, mir die „Kupferzell“ zu gönnen.
Was ich nicht ahnte – aber hätte wissen müssen! – das ist, dass ich noch ein paar mehr Sachen finden würde, die ich zum Wohlbefinden brauchen würde. Naja, es ist ja für nen guten Zweck. Oben im ersten Stock traf ich auch einen Leidensgenossen. Mit lederner Bomberjacke stand er vor Vitrinen mit gebrauchten N-Spur-Lokomotiven. Eine Big Boy war zu haben, zahlreiche Altbau-Elloks und Dampflokomotiven aller Epochen. Das Angebot an Gebrauchtmodellen zu leckeren Preisen war enorm. Für H0 fand ich mehrere Regale mit Gebrauchtmodellen. Bei meinem nächsten Aufenthalt in Bad Kissingen würde ich hier mit mehr Zeit ( ich kam 25 Minuten vor Torschluss an ) mitbringen.
Jedenfalls konnte ich die „Kupferzell“ für die Unikornische Staatsbahn mitnehmen und eine Spur-N-V100 in türkis-beige für 19 Euro für einen guten Freund.
Natürlich musste ich sie dann nach Rückkehr nach Unikornien gleich mal aufs Gleis stellen…
Wie ist die Märklin „Kupferzell“ so?
Also natürlich habe ich sie mir dann etwas genauer angesehen. Klare Aussage dazu: sie ist tatsächlich etwas spielzeughaft. Wenn sie fährt und mit den Wägelchen langzockelt, fällt es einem nicht so auf. Doch wenn sie still steht – zum Beispiel am Bahnhof – dann fällt einem auf, dass… die Puffer höher stehen als die Puffer der angehängten Waggons. Hmm tja das stört denn doch schon etwas. Und als ich mir das Bild der BRAWA 994 Kupferzell ergoogelte, dann sah ich schon, dass dort doch sehr viel mehr geboten wird.
Aber ich freue mich noch immer über meinen Neuzugang. Und die Märklin Kupferzell wird bei der Unikornischen Staatsbahn Dienst schieben, und das sogar digital.
Wenn sie demnächst mal im Rangierdienst oder im Streckendienst auf einer Nebenstrecke aktiv ist, werde ich sie wieder ablichten.
Stay tuned!
Sturmi