Ganz dicht bei der Baureihe 44 stehen völlig unscheinbar einige Fragmente technischer Art herum. Wer sich von der imposanten Erscheinung der 44er blenden und einfangen lässt, der übersieht nur allzu leicht, was sich da in Einzelteilen zeigt: eine Feldbahnlok in der Rekonvaleszenz.
Feldbahnen in Kassel: Schwerstarbeit auf schmaler Spur
Nach dem Krieg galt es in Kassel, Trümmer zu beseitigen und neues Baumaterial für den Wiederaufbau herbeizuschaffen. Arbeit gab es genug: 97% der Innenstadt, 80% der Randbezirke sowie die Industriebetriebe wie Henschel & Sohn, Gerhard-Fieseler-Werke, Motorenbauwerk Kassel und viele andere lagen in Schutt und Asche.
Hilfe in dieser unwirtlichen Umgebung brachten die Feldbahnen. Auf lose verlegtem Gleis liefen die Feldbahnloks auf schmaler Sour und auf engsten Radien. Wieso unwirtlich? Nun, die gesamte Infrastruktur von Kassel war unbrauchbar. Straßen waren größtenteils unbenutzbar. Wasser, Abwasser, Strom und Gas waren zumeist nicht verfügbar. Die Feldbahnen operierten inmitten dieser Trümmerlandschaft fast autark.
Im Technik Museum Kassel findet sich eine der Trümmer-Feldbahnloks. Sie ist teilweise zerlegt, wird wohl gerade aufgearbeitet. Dies bietet Gelegenheit, einen tieferen Blick ins Innere zu werfen.
Hier die Fotos der Feldbahnlok im Technik Museum Kassel.
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