An einem der letzten Wochenenden waren Doncolor und meinereiner mal wieder unterwegs. Eigentlich hat uns das Tabletop-Spiel umgetrieben, aber nach einer deftigen Mahlzeit und nachfolgendem Eis zog es uns mal wieder nach Elsenfeld.
Das Gleis 4
Auf Gleis endeten wohl viele Züge der Elsavatalbahn. Als mir damals der Doncolor die Bilder zusandte, hatte ich noch keinen Gleisplan von Elsenfeld gesehen. Ich hatte nur im Kopf, dass es da wohl einen Personenbahnhof gab, der einen Abzweig zur Elsavatalbahn hatte. Und dass es die „Glanzstoff“ gibt. Und die hat noch einen eigenen Rangierbereich, da sie doch regen Güterverkehr in nennenswerten Mengen hat.
Jetzt haben wir die Gelegenheit genutzt und ich schaute mir das ganze mal persönlich und vor Ort an. Mein Eindruck ist: Elsenfeld ist wohl ein Personenbahnhof, der mal bessere Zeiten gesehen hat. Die Schienenstränge müssen früher mal viel mehr Weiche gehabt haben. Jetzt schlängeln sie sich oft unmotiviert übers Bahnhofsgelände. Da wurde mir tatsächlich etwas wehmütig.
Auf der dem Main abgewandten Seite des Bahnhofs stand früher mal das große Sägewerk. Von dem ist leider nichts mehr zu sehen. Auf alten Fotos, die mir Doncolor immer wieder mal zuschiebt, nimmt das Sägewerk großen Raum ein. Jetzt steht dort ein hundsgewöhnliches Gewerbegebiet mit wenig Ausstrahlung. Da bin ich schon froh, dass Doncolor mit seiner Modulanlage „Elsavatalbahn“ ein Stück des alten Glanzes wieder auferstehen lässt.
Beim Entlangschlendern an den nach Aschaffenburg ausgehenden Gleisen hat Doncolor den Eindruck, dass dort noch ganz altes Schienenmaterial liegt. Die Schienen sind auch vielfach nicht thermitgeschweisst, sondern rein mechanisch verbunden. Das wirkt noch etwas archaisch.
Zwischen Büschen und etwa an der Stelle, an der sich früher der Bahnübergang befand, sehen wir einen Gedenkstein. Davon habe ich euch ein Foto mitgebracht. Es ist hier wohl ein sehr denkwürdiger Ort. Zum Einen mündet hier die Elsava in den Main, die der abzweigenden Bahn damit unserem Bauvorhaben ja den Namen gab. Zum anderen befand sich hier vor Urzeiten eine Ringburg. Von der Ringburg ist heute freilich nichts mehr übrig. Die Darstellung auf dem Gedenkstein lässt auch vermuten, dass diese nicht die Größe uns bekannter mittelalterlicher Burgen erreichte.
Die Begehung macht uns nochmal deutlich, dass wir die Modulanlage schneller fertigstellen sollten. Es wird zeit, dass der Bahnhof Elsenfeld wieder in würdiger Form zu sehen ist.
So viel für heute.
Stay tuned!
Sturmi & Doncolor
3 Kommentare
Hinter dem Gleissperrsignal geht der Radweg ein wenig nach links um gleich danach über eine kleine Holzbrücke die Elsava zu überqueren.
Diese Ringburgen nannte man auch „Motten“ oder „Turmhügelburg“.
Ein Turm auf einem künstlichen Hügel, mit einem Palisadenringwall und meist noch einen Wassergraben.
Wohnen im Vorland und bei einem Angriff, verteidigen auf dem Ringwall und als allerletzte Zuflucht der Turm.
Ich sehe, Du warst auch schon dort.
Ich lebe zwei Ortschaften entfernt ……….