Mönchberg war aus dem Häuschen – genauer: auf den Straßen des Ortes. Dort feierten die Mönchberger ausgelassen. Unter der Begleitung der Spielergruppen von Musikvereinen und bei strahlendem Sonnenschein. Für Leib und Seele wurde viel geboten – es musste keiner verhungern, das kann man mit Fug und Recht behaupten. Ja, und fürs Gemüt gab es als Schmankerl dann auch noch im Alten Rathaus die Elsavatalbahn vom Doncolor.
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Bartholomäusmarkt: Die Elsavatalbahn im Alten Rathaus zu Möncheberg
Der Doncolor hatte dort im Oberstübchen aufgebaut und die Mönchberger liefen bei ihm ein – und waren freudig erstaunt, die Elsavatalbahn zu sehen, von der sie so manche Anekdote zu erzählen wussten. Doncolor nahm die Geschichten und Geschichtchen dankbar an sich. Wie ich erfahren konnte, werden etliche Beobachtungen der Zeitzeugen sich in Bälde als Detail auf der Anlage von Doncolor wiederfinden. Der nächste Termin für die Ausstellung der Elsavatalbahn wird Weihnachten 2023 sein, wie ich läuten hörte. Wir dürfen gespannt sein.
„Alt und Jung“ auf dem Bartholomäusmarkt
„Alt und Jung“ ist in vielen Lokalzeitungen so ein unspezifischer und detailloser Begriff, den Redakteure oft in Berichten über Festivitäten unterbringen und denken, dass sie damit das Wesen des Events sehr treffend wiedergegeben haben. Leider ist der Begriff jedoch farblos, denn er lässt keine Gesichter der Gäste und Teilnehmer entstehen.
„Jung“ – kann die Modellbahn gegen Handy & Console bestehen?
Teilnehmer und Gäste von Doncolor haben ihre Gesichter mitgebracht und jeder auf seine eigene Weise in das Geschehen eingebracht. Da sind die Kinder, die mit ihren Eltern (oder Großeltern) hereinschneiten und direkt nach dem Betreten des Raums große Augen bekamen. Buben wie Mädels rannten zur Modellbahnanlage und verfolgten mit glänzenden Augen die Züge die dort auf der Elsavatalbahn von Obernburg / Elsenfeld nach Eschau-Mönchberg fuhren.
„Hach, den Zug würde ich auch gerne mal fahren lassen…“ hat da so mancher Knirps (und die Knirpsinnen nicht weniger) gedacht. Diejenigen, die sich trauten, ihren Wunsch auszusprechen, bekamen von Doncolor den Fahrregler in die Knirpsenhand gedrückt und fanden sich in Sekundenschnelle als Lokführer auf der Elsavatalbahn wieder. Kann man ein Leuchten in Kinderaugen steigern? Ja, kann man. So geschah es jedes Mal bei der Ernennung eines Lokführers.
Die Eltern verfolgten das Spiel teils ungläubig, hatten sie in ihren Kindern oftmals deren Liebe zur Modellbahn nicht erkannt oder unterschätzt. Nun, die Modellbahnhändler in Großheubach (Fa Hegmann) und in Aschaffenburg (das Modellbahndepot in der Karlstraße) werden sich freuen, die Nachfrage nach Modellbahnen dürfte in den nächsten Tagen steigen. Doch manche Eltern sind auch mit Begeisterung dabei. Ein Vater wusste zu erzählen, dass er mit seinem Sprößling eine Winter-Modellbahnanlage mit Schneedecke und sogar dem Polarlicht im Hintergrund erbaut hat. Auf der anderen Modellbahnanlage fährt man im Sommer. Dort wird gerade der Frankfurter Römer als weiteres Teilstück angebaut. Ohne Gleise aber mit wunderschönen Gebäuden, wie sie in Frankfurt am Römer zu sehen sind. Der Bartholomäusmarkt in Mönchberg gebiert wundervolle Geschichten und zeigt, dass man in den Familien nicht auf dem Handy rumdaddelt, sondern gerade mit der Modellbahn viel Zeit gemeinsam verbringt. Qualitätszeit. Und das ist angenehm zu hören.
„Alt“ – Erinnerungen die Kinderzeit und danach
Sehr viele Besucher von Doncolors Ausstellung kamen herein und begannen zu erzählen. Jeder wusste eine andere Facette zu berichten. „Ja, eine 050er fuhr auch mal als Ersatzverkehr. Aber frage mich nicht nach der Betriebsnummer.“ und „Warum bekamen die Mönchberger einen eigenen Bahnhof? Na, weil sie den bbahnbau kräftig mit bezahlt haben!“ und „Wieso steht der Bahnhof Mönchberg in Eschau? Weil die Loks damals nicht den steilen Berg raufkamen und weil man glaubte, es den Mönchbergern zumuten zu können, die 2km bis Eschau zu laufen!““ oder „Ja, und da ragte das Ende vom Schienenbus aus dem Bahnhof raus auf die Straße. Und alle mussten dort warten, bis der Zug weiterfuhr, bevor sie ihre eigene Fahrt fortsetzen konnten!“
Diese und andere Details kamen ans Tageslicht. Von Rangierunfällen im Bahnhof bis zu Erlebnissen rund um die Bahn reichte das Repertoir. Und ich kann es nur bestätigen: ich gewann den Eindruck, dass die Erzähler innerlich aufblühten, wenn sie nochmals in die Vergangenheit eintauchten und die Geschichten erneut durchlebten. So manche Träne stand in den Augen, als man die Elsavatalbahn von damals lebendig im kleinen Maßstab vor sich sah. „Jaja, da fuhren damals die 064er“.
Fotos vom Bartholomäusmarkt: die Elsavatalbahn
Ja, Fotos vom Geschehen draußen auf den Straßen von Mönchberg habe ich euch keine mitgebracht. Da muss das Titelbild genügen. Aber ein paar Schnappschüsse von der ausgestellten Modellbahnanlage zeige ich gerne. Bitte sehr. Zum Vergrößern können alle Fotos angeklickt werden.