Den Regio-Shuttle der BR 650 in den regionalen Varianten herauszubringen, war schon eine sehr gute Idee von Roco – und von BEMO. Die BOB/Bodensee-Oberschwabenbahn, die Hunsrückbahn, die Hohenzollersche Landesbahn und noch einige weitere Exemplare haben BEMO und Roco aufgelegt. Ja, und eben auch den Regio-Shuttle RS1 der KVG, der Kahlgrundbahn. Tobi hat ein Faible für den schönen Triebwagen – und jetzt ließ er den Regio-Shuttle auf der Vereinsanlage der Eisenbahnfreunde Kahlgrund e.V. über die Strecke düsen.
Der BEMO BR 650 auf der Kahlgrundbahn
Das Vereinsheim der Eisenbahnfreunde Kahlgrund e.V. beherbergt nicht nur die Anlage der Spessartrampe rund um den Bahnhof Laufach. Eine gefühlt 25m lange An-der-Wand-entlang-Anlage als Nachbildung der Kahlgrundbahn von Kahl bis nach Schöllkrippen schmückt die heiligen Hallen. Die meist eingleisige Strecke mit mehreren pittoresken Bahnhöfen, Landschaftsdurchfahrten, einer Flussquerung und so manch anderem Schmankerl fürs Modellbahnerauge ist dabei.
Tobi nutzte für die Fotos die Möglichkeit, auf der Vereinsanlage den BR 650 von BEMO fahren zu lassen. Von Schöllkrippen (Titelbild) bis nach Kahl. Anlage und Modell vertragen sich stilistisch vorzüglich. Die Fotos kann man übrigens durch Anklicken vergrößern.
Das Original wurde von Adtranz entwickelt
Das Regio-Shuttle RS1 wurde ursprünglich von der Firma Adtranz entwickelt und in Berlin produziert. Als Adtranz von Bombardier übernommen wurde, musste das Werk in Berlin-Wilhelmsruh aufgrund kartellrechtlicher Bestimmungen verkauft werden. Die Produktionsstätte wurde schließlich von der Stadler Rail AG übernommen und die Produktion des Regio-Shuttle wurde unter dem Namen von Stadler fortgesetzt.
Der Regio-Shuttle ist ein regionaler Personenzug, der für den Einsatz auf Nebenstrecken und kleineren Bahnstrecken konzipiert ist. Er ist in der Regel zweiteilig, hat eine Kapazität von bis zu 140 Passagieren und eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Das Fahrzeug ist dank seiner Wendigkeit und Flexibilität besonders für den Einsatz auf Strecken mit vielen Haltepunkten und kurzen Abständen zwischen den Stationen geeignet.
Der Regio-Shuttle ist ein Triebwagen, der auf vielen Regionalbahnstrecken zum Einsatz kommt, sowohl bei der Deutschen Bahn als auch bei anderen Bahngesellschaften. Eine besondere Eigenschaft dieses Fahrzeugs ist sein tragendes Element, das einem Fachwerk-Stahlbrückenteil ähnelt. Dieses Element ist nicht nur ein markantes Designmerkmal, sondern auch eine wichtige strukturelle Komponente des Triebwagens.
Die trapezförmige Anordnung der Fenster ist ein weiteres Erkennungsmerkmal des Regio-Shuttles und resultiert aus dem Design des tragenden Elements. Der Triebwagen ist 25 Meter lang und verfügt über einen kombinierten Antrieb, der sowohl Diesel als auch Rapsöl nutzen kann. Diese Eigenschaft macht den Regio-Shuttle besonders umweltfreundlich und nachhaltig.
Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass der Regio-Shuttle nicht das erste Modell von Schienenfahrzeugen der KVG ist. Bereits früher gab es von Brekina den „Specht“ (VT 50), der zunächst nur in Rot und später in Creme-Rot mit dem Sparkassen-Aufdruck im Kahlgrund bekannt war. Trotzdem hat der Regio-Shuttle aufgrund seiner besonderen Eigenschaften und seines einzigartigen Designs einen besonderen Platz in der Geschichte der Schienenfahrzeuge eingenommen.
Die Kahlgrund-Verkehrsgesellschaft übernahm mit ihrem neuen Regio-Shuttle RS1 den Zugbetrieb bis nach Hanau. Der Wagen mit der Nummer 650 997 wurde bis Ende 2005 eingesetzt, als die Hessische Landesbahn den Bahnbetrieb auf der Strecke übernahm. Nachdem die KVG den Triebwagen außer Dienst gestellt hatte, gab sie ihn später an die Westfrankenbahn weiter. Die Westfrankenbahn verkaufte das beliebte Schienenfahrzeug im Jahr 2008 an die Ostbayernbahn weiter, wo es jetzt auf der Strecke Traunstein – Traunreuth im Einsatz ist.