Dampflok Baureihe 44 404: etwas Eye Candy für Dampflokfans

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Die Baureihe 44 404 ist mir keine Unbekannte. Dereinst traf ich ihre Schwester 44 481 im Henschel Museum in Kassel an. Es war mir ein Erlebnis und ich erinnerte mich daran, als ich in Kranichstein der 44 404 gegenüberstand.

Schwere Maschine: die Baureihe 44 404 aus der Nähe

Ihr werdet es auch schon erlebt haben. Wenn man mit einer Dampflok auf Tuchfühlung geht und die Hand ausstreckt, den Stahl berührt, die kalte porige Oberfläche mit den Fingern der Hand ertastet, dann durchfährt es einen. Man spürt die unbändige Macht, die sich im Kessel der 44er aufbaut und sich über die Zylinder und Treibräder entfaltet. Da schafft Kraft. Da drückt es mächtig nach vorne. Und man spürt, dass man dagegen klein und unscheinbar davor steht und nur die Kraft in sich aufsaugen kann, die dem kalten Stahl beim Berühren und beim Anblick entweicht, überspringt ins Eisenbahnerherz und sich dort festkrallt, uns schneller atmen lässt.

Ja, das hatte ich in Darmstadt-Kranichstein in Reinkultur. Mit dabei mein Weib und Enkelsohn Tino, der zum ersten mal einem solchen Kraftkoloss gegenüberstand. Und er ist ja noch paar Ecken kleiner als meinereiner. Für ihn wächst die 44er bis in den Himmel, so hoch türmt sich der Stahl vor ihm auf.

Schön für ihn: er durfte den Führerstand der 44 404 besteigen. Der Lokführer der Kranichsteiner erklärte ihm, was er da vor sich sah. Die ganzen Hebel, Stangen, Druckanzeigen, und was sich da alles an Leitungen und Geräten dem Betrachter entgegenstreckt. Jedes Wort hat er verschlungen und später noch viel von all dem erzählt.

Auch für mich war es höchst beeindruckend, in den Tender zu blicken, die leere Rutsche zu sehen, auf der die Kohle vor zu Heizer kullert, wenn dieser Schaufel um Schaufel in die Feuerbüchse wuchtet. Eine, noch eine und immer noch eine. Der Lokführer erklärte uns, dass der Heizer auf einer Fahrt von nur 150 Kilometern zehn Tonnen Kohle Schippe um Schippe in die Feuerbüchse schaffte. Da brauchste Muckis – und kriegst noch mehr dazu!

Die Fotos hier sind allesamt Schnappschüsse, die ich auslöste, wenn ich wieder und wieder irgendwo hinschaute und eine unerwartete Facette der Baureihe 44 404 erhaschte, die sofort meinen „Sensor“ triggerte. Ach, hier schmeckte einfach alles nach Dampflok. Am liebsten hätte ich mit die Heizerkluft umgeschnallt und wäre selbst gerne auf Strecke gegangen. Die Hitze oben auf dem Führerstand, der Schweiß der über Stirn und Nacken herabläuft, den Menschen eins mit der Maschine werden lässt… Ach, was kam ich an diesem Tag ins Schwelgen…

Etwas angestaubt, die mächtige 44 404 in Darmstadt-Kranichstein.

Etwas angestaubt, die mächtige 44 404 in Darmstadt-Kranichstein.

Das ist der Ort, an dem sich die Kraft entfaltet.

Das ist der Ort, an dem sich die Kraft entfaltet.

Das Triebwerk...

Das Triebwerk…

Des Eisenbahnfans Paradies, der Aufstieg ins Führerhaus.

Des Eisenbahnfans Paradies, der Aufstieg ins Führerhaus.


Das Auge der 44er.

Das Auge der 44er.

 



Detail der Baureihe 44 404.

Detail der Baureihe 44 404.

Die Schaufel des Heizers.

Die Schaufel des Heizers.

Blick durch den Rahmen der 44 404.

Blick durch den Rahmen der 44 404.

Der Herstellerschild von Henschel Nr. 26013, Baujahr 1941, Henschel & Sohn Kassel.

Der Herstellerschild von Henschel Nr. 26013, Baujahr 1941, Henschel & Sohn Kassel.

Zwei Treibräder der 44 404.

Zwei Treibräder der 44 404.

Blick durch den Rahmen.

Blick durch den Rahmen.

Blick in den Führerstand der 44 404.

Blick in den Führerstand der 44 404.

Hoesch.N.P.16

Hoesch.N.P.16


Über den Autor

Sturmi ist passionierter Modellbahner, Spielbahner, Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler, und so einiges mehr. Hier auf Nietenzähler.de posaunt er seine gute Laune und seine Freude mit der Modellbahn in all ihren Schattierungen in die digitale Welt hinaus.

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