Wenn es Güterwägen gibt, denen die meisten Modellbahner Verachtung entgegenbringen, dann sind es die kurzen Niederbordwagen, die Kipploren und die Bananenwagen. Gerade im letzteren Fall tut man den Armen Unrecht! Und mit meinem Artikel über den Fleischmann 8331 Gedeckter Güterwagen Grs 204 „Chiquita“ der DB möchte ich für die oftmals recht farbenfrohen (eventuell nicht ganz so vorbildgerechten) Bananenwägen eine Lanze brechen. Als der Honischer sein Rangierspiel bei mir aufbaute, ergab sich eine Gelegenheit, den Fleischmann 8331 Grs 204 „Chiquita“ näher kennenzulernen.
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Der orange Fleischmann 8331 Gedeckte Güterwagen Grs 204 „Chiquita“
Nicht nur Fleischmann piccolo und H0 – jeder Hersteller hat so einen oder gar mehrere Güterwagen im Programm. Allerdings finden diese sich zumeist in den Starterpackungen (in meiner Jugend auf jeden Fall). Und die Profis unter uns Modellbahnern rümpfen die Nase, wenn sie auf einer Modellbahnanlage einen solchen „Chiquita“ sehen.
Ich habe auch schon gelesen, dass die gelbe (hier: orange) Farbe bei keinem Vorbild zu finden ist. Ich gebe zu, ich habe es nicht geprüft. Will ich auch nicht. Rein optisch geben die Grs 204 „Chiquita“ einen schönen Farbtupfer ab und bringen etwas Vielfalt auf die Modellbahn. Laut Märklin kann man zwar „nie genug braune Güterwagen haben“ (dem widerspreche ich nicht!), aber ein paar andersfarbige sollten auch dabei sein. Gerade, wo die neuen Lokomotiven-Generationen sich an bunter Farbe beim Werbeaufdruck gegenseitig zu übertrumpfen scheinen.
Die H0-Ausführung des 2-achsigen gedeckten Güterwagen als Bauart Gs 204 von Fleischmann (Artikelnummer 5315) setze ich als 5er-Gruppe gerne ein und rangiere ihn durch meine Hafenanlage. Es fühlt sich wie Hamburger Hafen an und das ist sehr stimmig. „Chiquita“ ist übrigens eine Marke der Firma United Brands, die seit 1984 unter Chiquita Brands International firmiert. Der H0-Waggon ist ein Epoche IV-Fahrzeug mit zwei beweglichen Schiebetüren. Das N-Spur-Modell hat diese leider nicht.
Bananenumschlag auf Honischers Rangierspiel
Segelschiffhafen, Afrikakai und Strandhafen – all das gibt es nicht auf Honischers Inglenook/Timesaver Modul. Doch man fühlt es irgendwie. Die Stimmung ist so. Fast kann man den Wellenschlag hören, den Ruf der Möven und es liegt der scharfe Geruch von Salzwasser in der Luft. Tönt da nicht das Horn eines Dampfers am fernen Horizont?
Die folgenden Fotos haben wir geschossen, als Honischer sein Rangierspiel bei mir aufbaute und wir die Lokomotiven die Güterzüge zusammenstellen und zerlegen ließen.
2x Video: Bananen im Hamburger Hafen
Im Jahr 1912 erreicht zum ersten Mal eine nennenswerte Ladung „wohl temperierter“ Bananen per Schiff den Hamburger Hafen. Damals nannte man die Schiffe „Bananendampfer“. Bereits im Jahr 1903 wurde ein Frachtschiff zum Bananendampfer umgebaut. Doch schon kurz danach wurden spezialisierte Kühlschiffe auf die Helgen deutscher Werften gelegt. Die beiden Videos zeigen ein paar schöne Bilder zum Umschlag der gelben, krummen Dinger.
Der Lagerschuppen 37 im Hamburger Hafen (genauer: im Segelschiffhafen) war einer der Umschlagplätze. Dort lief bereits im Jahr 1956 ein Förderband entlang der Güterwägen in der Lagerhalle. Über dieses Förderband wurden die Bananenstauden verladen. An diesem Förderband fand allerdings auch eine Qualitätskontrolle statt. Erst wenn die Früchte das prüfende Auge der Kontrolleure passiert hatte, durfte die Kiste mit den Bananen durch die geöffneten Schiebetüren der Kühlwaggons eingeladen werden.
Video Bananenumschlag im Hamburger Hafen
In Deutschland wird jede vierte Banane im Hamburger Hafen umgeschlagen. Es ist des Deutschen liebste Frucht. Hier gibt es sogar eine Bananenreiferei: Hamburgs gelber Brutkasten.
Video Die Bananen im Hamburger Hafen
Die meisten Bananen werden im Hamburger Hafen umgeschlagen. Es ist der größte deutsche Umschlagplatz für die gelben Südfrüchte. Mehr als 400.000 Kartons Bananen schlägt man dort jede Woche um.