„Gruß aus Eschau i. Spessart“

So ist die Postkarte überschrieben, auf welcher der bayrische Glaskasten Ptl 2/2 zu sehen ist, wie er am Bahnsteig steht. Hinter ihm drei Personenwagen mit neugierig dreinblickenden Eschauern. Die Karte hatte Petra gefunden – und mich einen Blick darauf werfen lassen, wofür ich ihr sehr danke. Damit wäre auch der Beweis erbracht: Der Glaskasten schob auch in Eschau-Mönchberg Dienst und wohl auf der ganzen Elsavatalbahn. So hammers gern!

Der Bartholomäusmarkt ruft: Doncolor bringt wieder die Kaiserzeit in das alte Rathaus

So ganz zufällig erhaschte ich den Blick auf die alte Postkarte mit dem Eschauer Bahnhof nicht. Petra und Egon statteten Doncolor grade einen Besuch ab, als er nämlich die Modellbahnanlage der Elsavatalbahn oben in der ersten Etage des alten Rathauses aufbaute, auf dass zum Bartholomäusmarkt die Mönchberger was zum Staunen haben sollten. Und da stieß ich dazu, denn ich hatte ebenfalls den Weg nach Mönchberg gefunden, die Modellbahnanlage zu bestaunen, denn Doncolor werkelt unablässig daran.

Ja, in alte Zeiten abtauchen, das tut gut. Da geht das Herz auf. Und man sieht sich den Bahnsteig entlanglaufen, ein freies Abteil suchend und dann in einen der Abteilwagen einsteigend. „Grüß Gott, Herr Kommerzienrat.“ und „Angenehm, führt Ihr Weg ebenfalls nach Obernburg?“. Na, und so manch andere Sentenz. „Obernburg“ – so hießt damals der Endbahnhof der Elsavatalbahn an der Hauptstrecke. Den Namen bekamen die Bahnhöfe nämlich zunächst stets nach der Gemeinde, welche sich durch finanzielle Förderung des Baus der Lokalbahn hervorgetan hatte. Und das war eben Obernburg, wo man früh die Bedeutung der Eisenbahn erkannt hatte und auch die Bedeutung der Vizinalbahnen. Später dann, als man den Obernburgern genug gehuldigt hatte, Kam ein „-Elsenfeld“ hintendran an den Stationsnamen. So sind sie die Städter. Erst schmieren sie einem Honig ums Maul und wenn sie dann haben, was sie wollten, vergessen sie alles.

Aber springen wir mal zurück in die Gegenwart. Vom 10. Januar 1910 geht es flugs zum 17.08.2024 – kaum 114 Jahre später. Doncolor hat seine Elsavatalbahn aufgebaut, zumindest die Bahnhöfe „Eschau-Mönchberg“ und „Heimbuchenthal“. Und einen dritten Bahnhof, welcher den dichten Zugverkehr entgegennimmt, der sich an der eingleisigen Vizinalbahn durch die Lande drängelt.

 

Die DB Netzinstandsetzung

Als ich an die Modellbahnanlage der Elsavatalbahn herantrete, versieht dort eine alte Bekannte den Dienst. Eine V200 Diesellok, allerdings in gelbem Gewand. Es ist das Modell der Piko 71608, Diesellok Baureihe 221 152-2 Netz Instandsetzung der DB AG. Egon nutzt die Gelegenheit seinem derzeit besten Stück Auslauf zu geben. Wann sonst hat man die Gelegenheit, der geliebten Lok 14 Meter Strecke zu gönnen? Hier und heute geht das und ich hatte den Eindruck, ein Leuchten in seinen Augen gesehen zu haben. Ja, das kann ich sehr gut nachempfinden.

Und was hat der Egon der V200 zum Ziehen gegeben? Natürlich sehr stilecht die beiden Wägen des Schienenschleifwagen Set LUX 9630 AC-Doppelpack 8830+9130, die auch eifrig die Gleise der Elsavatalbahn reinigten. Ja, so muss das.

Gleich gehe ich auf die beiden Wägen nochmals im Detail ein.

 

Der Lux 8830 – H0-Gleisstaubsaugerwagen mit Faulhaber-Motor und Steuerelektronik SSF-09

Der LUX 9130 Schienen- und Oberleitungsschleifwagen

Der PIKO 55050 Messwagen

Einen PIKO 55050 Messwagen hatte Egon auch mitgebracht. Das ist auch so ein Wunderding. Es zeigt die Steigung und das Gefälle der Strecke an. Von beidem gab es auf Doncolors Modellbahn mehr als genug. Und auf dem LED-Display konnte man genau ablesen, wie viel Promille (die Strecke, nicht Doncolor!) hatte. Und auch sonst war der Messwagen von Piko sehr mitteilsam.

 

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Der Bahnhof Heimbuchenthal

Rangierbetrieb im Elsavatal

Auch ich hatte mir überlegt, einem meiner Dampfrösser (fast) freien Auslauf zu gewähren. Es ist eine bayrische Dampflok, die S 3/6 von Märklin. Nicht ganz stilecht hänge ich bayrische Güterwägen an. Das ist ein wenig der Not geschuldet. Doncolor fährt heute nämlich digital 3-Leiter-Wechselstrom und die Zahl meiner digitalen Märklin-Lokomotiven kann ich an einer Hand abzählen. Und aus Bayern ist dies eben jene hochhaxige S 3/6, die Märklin 33181.

Ich bin ja bekanntlich kein Nietenzähler und genieße das viele grüne Rollmaterial aus Kaisers Zeiten. Es sind auch die Viehwägen mit den Kühen drin dabei. Die mag ich nämlich besonders.

Fazit

Die Gelegenheit für den Ausflug für meine S 3/6 und den Güterzug waren günstig. Und es hat viel Spaß gemacht, dem Güterzug auf deinem Weg von Heimbuchenthal nach Obernburg-Elsenfeld zuzusehen. Auch das historische Foto (in einem Ordner fanden sich noch einige mehr davon…) hat mir Freude bereitet. Da freue ich mich schon jetzt auf den nächsten Fahrtag auf der Elsavatalbahn. Das wird im September sein. Vielleicht findet ja bis dahin eine Bayrische Güterzuglok für digitalen Wechselstrombetrieb den Weg zu mir. Dann könnte ich die Gm und VOmz stilecht durch die Lande schippern.