Mit der Märklin 37189 Dampflokomotive Gattung Ptl 3/3 hat sich der Hersteller etwas Sauberes einfallen lassen. Schön schaut sie ja aus, die Ptl 3/3. Und wenn es sie denn gegeben hätte, würden wir Nietenzähler uns damit auch wohl fühlen. Märklin ist es mal wieder gelungen, mit einem Modell die Fangemeinde zu spalten.
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Doncolors Zankapfel: die Märklin 37189 Ptl 3/3 der Kgl.Bay.St.B.
Hach ja, er hat sie in Aschaffenburg stehen sehen und da hat sie sein bayrisches (eigentlich: fränkisches) Herz aufgeweicht. Die Bayern haben wir ja beide gerne auf der Schiene stehen. Und da hat er sie mitgenommen und hat ihr Obdach geboten in seinem Lokschuppen. Gut soll sie es haben.
So dachte er, bis er dann mal drauflos googelte. Er erfuhr umgehend, dass Märklin mit dem Modell 37189 Ptl 3/3 eine Phantasielok gefertigt hat, die es nie gegeben hat. „Arrrgh!“ hörte man die Zähne im Spessart knirschen. „Naja, die Fanboys werden die schon kaufen…“ unkte der Marketing-bewusste Sturmi. Aber den Doncolor hat es kräftig gefuchst. 300 Euro für eine Lok, die es nie gegeben hat? Schwamm drüber! Jetzt steht sie in seinem Bahnhof Heimbuchenthal – oder auch mal in Eschau-Mönchberg. Je nachdem, wo sich der Herr Lokführer Balduin Dimpfelmoser seine Fleischkäs-Semmel holen mag.
Die Phantasieloks von Märklin
Die T3 ist also erneut in den Farbtopf gefallen. Noch in 2020 hat das Märklin T3 Modell Märklin 37147 Tender-Dampflok T3 Werkslok „Feldschlösschen CH 8481“ ausgeliefert. Als exklusive Einmal-Serie für Arwico ging sie für CHF 329,00 weg und das recht schnell. Auch in der Schweiz gibt es offenbar zahllose Fanboys.
Auf eine echte Nachbildung der Tigerli SBB Dampflok muss man wohl warten. Sicher wären da viele SBB Freunde, aber bis ein Modellbahnhersteller neue Formen entwickelt, vergeht wohl noch etwas Zeit. Von Liliput gabs mal was:
- Liliput 3350 HO Tender-Dampflok „Tigerli“ der SBB, E 3/3, Betriebsnummer 8495
- Liliput L 103334 Tender-Dampflok „Tigerli“ der SBB schwarz, neues Modell E 3/3, Betriebsnummer 8480
Die Tigerli von Liliput findet man auf ebay teils für 80-100 Euro im Angebot. Von der KPEV und DB gabs von Märklin und Trix ja auch welche:
- Märklin 37140 Dampflok BR 89 der DB, Betriebsnummer 7314, Mfx-Digital
- Märklin 37141 Tender-Dampflok T3 der K.P.E.V., Betriebsnummer 6130, Mfx-Digital
- Märklin 37144 Tender-Dampflok T3 der K.P.E.V., Betriebsnummer 6306, mfx PLUS und Sound
- Märklin 37146 Tender-Dampflok T3 der K.P.E.V., Betriebsnummer 6127 Halle, Fotoanstrich
- Märklin 37148 Dampflokomotive T3 der K.P.E.V., Betriebsnummer 6135 Halle, Sound, mfx+, DCC
- Trix 22168 Tender-Dampflok T3 der K.P.E.V., Betriebsnummer 6306, Digital und Sound (das Gleichstrom-Pendant)
Wie man im Kollegenkreis gehört hat, laufen diese alle sehr gut und störungsfrei auf allen Weichenstrassen des C Gleises.
Video von der T3 6127 Halle in Fotografieranstrich
Hier mal ein Video der T3 6127 Halle in Fotografieranstrich.
Der Doncolor und seine Märklin Ptl 3/3
Er hatte mich besucht und wir wollten ein wenig fachsimpeln, die neue Ptl 3/3 begucken, sie fahren lassen und was man ebenso alles tut, wenn man sich lange nicht gesehen hat. Eine große Portion „Totes Tier“ war auch angesagt. Der Magen der Nietenzähler will ja auch Futter, wie jede anständige Dampflok auch.
Foto-Serie „Bayrische Dampfloks altern“: Doncolors Leidenschaft!
Es hatte auch noch einen Grund, warum der Doncolor seine Märklin Ptl 3/3 voller Stolz mitgebracht hatte. Er hatte sie nämlich gealtert. Und den Rest der Story erzähle ich nun als Fotostory, denn eine gealterte Dampflok muss man ansehen und nicht erlesen.
Für heute schon mal ne gute Zeit bis zum nächsten Mal. Genießt die Fotos, mir geht immer wieder das Herz auf, wenn ich Doncolors Ptl 3/3 ansehe. Also ich für meinen Teil habe Märklin verziehen. Ich mag die Ptl 3/3.
6 Kommentare
Die Ptl 3/3 gab es so nicht.
Aber es gab eine Rangierlok, R 3/3, die eine Nachbestellung der „D II (2. Bestellung) mit 3 Achsen“ war.
Optische Unterschiede zur T3: langer Wasserkasten, kürzerer Schornstein und runde Führerstandfenster.
Die D II (1. Bestellung) gab es auch mit 2 Achsen.
Siehe unter Wikipedia „Liste der bayerischen Lokomotiven und Triebwagen“
Danke für den Hinweis!
Märklin überschlägt sich geradezu mit dem Herausbringen immer lächerlicher Phantasiemodellen. Uns in der Schweiz haben sie sogar die preussisch T3 als Werklok der Brauerei Feldschlösschen zugemutet, obwohl diese nachweislich eine ex. SBB E 3/3 Nr. 8495 (Tigerli) mit für den Einsatz im Güterbahnhof Basel-St. Johann aufgebauten, über das Dach hinaus ragenden Kohlebhälter ist. Eine preussisch T3 gab es bei Schweizer Bahnen nie. Was Märklin aktuell als Schweizer Bierwagen anbietet ist auch einfach nur phantasievoll zusammengestiefelter Schrott. Es gäbe da nur eines: Nicht kaufen! Aber offenbar finden sich genug Dumme, die trotzdem wie wild kaufen.
Ein Grossserienmodell der SBB E 3/3 (Tigerli) auf dem aktuellen Stand der Fertigungstechnik wäre bei uns in der Schweiz sehr willkommen, aber bitte nicht mit klobigem Märklin-Motor im Führerhaus, da musste eher Brawa ran. Die am schönsten restaurierte SBB E 3/3 ist meiner Meinung nach die Werklok Nr. 6 der Papierfabrik Perlen. Zu meiner Schulzeit war im Bahnhof Olten-Hammer der Rangierbetrieb mit mehreren E 3/3 noch Alltag
Wenn Märklin wirklich eine weitere Version der T3 herausbringen will: Bei der Kandertalbahn ist die vorbildlich restaurierte T3 Nr. 30 mit einem absolut sensationellen, stilechten Nebenbahnzug unterwegs – hoffentlich bald wieder ohne coronabedingte Einschränkungen.
Für Freunde exzellenter Messingmodelle der Epoche 1 lohnt es sich, einen Blick auf die Internetseiten von http://www.gbmodell.ch zu werfen. Ich hab mir diesen Februar ein Modell der Personenzuglok A2T Nr. 21, gebaut 1874 von der Maschinenfabrik Karlsruhe für die Tessiner Talbahnen, der Vorläufergesellschaft der Gotthardbahn, gegönnt. Das Modell zeigt den Zustand der Lok um 1890 nach dem Einbau der Westinghouse-Druckluftbremse und haut einem aus den Socken. Das Vorbild /Modell kommt mit Aussenrahmen, Walschart-Steuerung mit Antrieb über grosse Exzenter, fünffensterigem Gartenhäuschen-Führerhaus und Tender mit Innenrahmen für Schweizer Begriffe sehr exotisch daher. Bei uns auf der Modulanlage der IG-Gotthardbahn ( http://www.ig-gotthardbahn.ch ) laufen zahlreich Modelle von Christan Gohls GBmodell, die auch alle durch ihre hervorragenden Laufeigenschaften und bei den Loks durch grosse Zugkraft – ohne eiernde Haftreifen – und sichere Stromabnahme herausstechen.
Lieben Dank für den ausführlichen Kommentar und die hilfreichen Hinweise. Gerne mehr. Gerne öfter. Lieben Gruß in die Schweiz
Na, das hört sich aber nach einem echten Projekt an. Respekt. Neugierig wie ich bin, würden mich Fotos interessieren – auch um hier darüber zu berichten…
Wenn es da eine Möglichkeit gäbe… meine Mailadresse ist die sturmi@pink-unicorn.tv.
Gern, geschehen. Ich plane an einem Diorama mit einem Ausschnitt des Bahnhofs Magadino an der Linie Bellinzona-Luino von 90×40 cm um 1896 mit Aufnahmegebäude samt angebautem Güterschuppen mit Rampe und abseits stehendem Aborthäuschen und einem Bachdurchlass. Der aus Frankreich beschaffte Dioramenkasten ist zu 80% zusammengebaut und dient als Grundlage für die Feinplanung. Die Originalplane von 1879 konnte ich über einen Kollegen der IG-Gotthardbahn und die Denkmalspflegestelle der SBB beschaffen. Der Bahnhof steht auf einer Aufschüttung am Hang und wird von der am See verlaufenden Strassen über zwei Wege die Böschung hinauf erschlossen, was das Ganze etwas anspruchsvoll macht. Das Diorama soll in erster Linie als «Biotop»/gestaltete Vitrine für meine Modelle von GB-Rollmaterial dienen. Es soll aber auch zusammen weiteren Modulen betrieben werden können. Für die weiter Planung werde ich nächstens einen Augenschein vor Ort vornehmen müssen. Der Bahnhof wurde zwar mehrfach umgebaut und erweitert, aber das Aufnahmegebäude aus der Bauzeit steht noch und ist als Normalbahnhof der Gotthardbahn zu erkennen. Bei GBmodell habe ich einen anspruchsvollen Bausatz des Normalbahnhofs gekauft, der den Verhältnissen in Magadino angepasst wird.