Märklin 37869 / 3605 Triebwagen Serie RCe 2/4, „Roter Pfeil“ der SBB

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Eben noch durch die Schweizer Berge gedüst, und nun schon in deutschen Gefilden gelandet. Wie mag sich so ein SBB-Roter Pfeil fühlen? Wir Modellbahner müssen ja regelmäßig Fahrzeuge fremder Länder entwurzeln und ihren angestammten Regionen entreißen, wollen wir unserer Begeisterung (und Sammelleidenschaft) fröhnen. Der Kalle tand vor einiger zeit vor der gleichen Frage und nahm sich dann ein Herz und tat es. Die Qual der Wahl war groß, denn Märklin bietet zahlreiche Modellvarianten an: den guten alten 3605 und die digitalen 37869, 37603, 37605, 37607, 37609.

Wie ein Märklin RCe 2/4 „Roter Pfeil“ sich in deutschen Landen eingenistet hat

Ob der Kalle ein SBB-Fan ist? Das kann ich nicht sagen. Mit den Bergen hat er es. So viel steht fest. Ihr könnt es auf den nachfolgenden Fotos sehen, denn sie zeigen seine doch sehr von Bergen geprägte Modellbahnanlage. Märklinist isser, das steht mal auch fest.

Jedenfalls faszinieren ihn die roten Triebwägen und er hat sich Gedanken gemacht, einen „Roten Pfeil“ aus der Schweiz nach Deutschland zu locken. Wie er es hinbekommen hat, verrät er nicht. Aber der „Rote Pfeil“ scheint sich hier sehr wohlzufühlen.

(hatte ich gesagt, dass man alle Fotos zum Vergrößern anklicken kann?)

Rote Triebwagen mag Kalle ganz besonders. Deswegen fährt bei ihm auch eine Baureihe VT 11.5 - ein Diesel-Triebzug der Deutschen Bundesbahn - als TEE durch die gebirgigen Lande. Bin aber nicht sicher, welcher der "Helvetia" es ist (37869, 37603, 37605, 37607, 37609). Ein Roco 43900 ist es jedenfalls ganz sicher nicht.  (Foto: Kalle)

Rote Triebwagen mag Kalle ganz besonders. Deswegen fährt bei ihm auch eine Baureihe VT 11.5 – ein Diesel-Triebzug der Deutschen Bundesbahn – als TEE durch die gebirgigen Lande. Bin aber nicht sicher, welcher der „Helvetia“ es ist (37869, 37603, 37605, 37607, 37609). Ein Roco 43900 ist es jedenfalls ganz sicher nicht. (Foto: Kalle)

Der elektrische Schnelltriebwagen Serie RBe 2/4 der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) erlangte in den 1930er-Jahren schnell große Bekanntheit als „Rote Pfeile“. Ursprünglich für den Verkehr auf Strecken mit schwachem Verkehrsaufkommen konzipiert, wurden die Leichttriebwagen bald zu beliebten Fahrzeugen im Ausflugsverkehr. Nach diversen Umbauten und mehrmaligen Umzeichnungen wurden die „Roten Pfeile“ zwischen 1966 und 1986 außer Dienst gestellt. Jedoch blieben drei Exemplare erhalten: der RAe 2/4 1001 (SBB Historic), der RBe 2/4 1003 (im Verkehrshaus Luzern ausgestellt) und der RBe 2/4 1007, der als historisches Fahrzeug bei der Oensingen-Balsthal-Bahn (OeBB) erhalten blieb.

Die „Rote Pfeile“ gehören zu den bedeutendsten Fahrzeugen der Schweizerischen Bundesbahnen und haben eine besondere Stellung in der Geschichte des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz. Sie waren nicht nur technisch fortschrittlich, sondern auch optisch beeindruckend mit ihrer charakteristischen roten Lackierung und dem markanten weißen Pfeil auf der Front. Der elektrische Schnelltriebwagen Serie RBe 2/4 setzte Maßstäbe in Sachen Geschwindigkeit und Komfort und wurde schnell zum beliebten Transportmittel im Schweizer Schienenverkehr.

Kalles Liebling, der Elektrische Schnelltriebwagen Serie RBe 2/4 von Märklin. (Foto: Kalle)

Kalles Liebling, der Elektrische Schnelltriebwagen Serie RBe 2/4 von Märklin. (Foto: Kalle)

Heute sind die erhaltenen Exemplare der „Roten Pfeile“ wichtige Zeitzeugen und stehen als Denkmäler für die technischen Entwicklungen im Bereich des Schienenverkehrs in der Schweiz. Sie erinnern an eine Zeit, als die elektrische Traktion auf Schienen noch in den Kinderschuhen steckte und die „Roten Pfeile“ als Vorreiter galten. Die Tatsache, dass drei Exemplare erhalten geblieben sind und restauriert wurden, unterstreicht die Bedeutung dieser Fahrzeuge für die Geschichte und Kultur des Landes.


Die Heimat des Roten Pfeils

In der Schweiz kann man den Roten Pfeil heutzutage mieten. „54 Plätze in der 1. Klasse. Apéro, Zmorge, Zvieri auf Anfrage möglich. Begleitung durch eine charmante Reiseleitung.“ tönt es auf der Angebotsseite der SBB. Der «RAe 2/4» mit der Nummer 1001 steht für Firmenausflüge aber auch für Hochzeiten (Ist das nicht der Gipfel in unserem Leben?) als ungewöhnlicher Ort der Freude zur Verfügung.

Der Rote Pfeil kann als Extrazug für Gruppen (bis 54 Personen, aber man empfiehlt 46 Personen) das gesamte Normalspurnetz der Schweiz befahren. Einzige Einschränkung: bis 12‰ Steigung / Gefälle ist er dabei. Wenn es steiler wird, muss man auf Bergziegen umsteigen.

Die Roten Pfeile waren rein geschichtlich eine Serie von Leichttriebwagen, die in den 1930er Jahren von der Schweizerischen Bundesbahn (SBB) gebaut wurden. Sie waren speziell für den Verkehr auf Linien mit niedrigem Verkehrsaufkommen konzipiert worden, wobei der Hintergrund dieser Entwicklung auch in der Weltwirtschaftskrise ab 1928 zu finden ist. Die SBB benötigte kosteneffiziente Transportmittel, um den öffentlichen Nahverkehr aufrechtzuerhalten, und die Roten Pfeile sollten eine Lösung dafür bieten.

Die Triebwagen waren wegen ihres markanten roten Anstrichs und ihrer schlanken Formgebung bei den Fahrgästen sehr beliebt. Sie konnten eine Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h erreichen und boten eine bequeme und effiziente Möglichkeit, um kleinere Städte und Dörfer zu erreichen. Mit der Zeit stieg jedoch die Nachfrage nach schnelleren und komfortableren Verkehrsmitteln, weshalb die Roten Pfeile durch Leichtschnellzüge ersetzt werden mussten.

Vor schroffer Felswand und auf schmalen Steinbrücken: dort fühlt sich der Märklin 37869 / 3605 Triebwagen Serie RCe 2/4, "Roter Pfeil" der SBB zuhause. (Foto: Kalle)

Vor schroffer Felswand und auf schmalen Steinbrücken: dort fühlt sich der Märklin 37869 / 3605 Triebwagen Serie RCe 2/4, „Roter Pfeil“ der SBB zuhause. (Foto: Kalle)

Hier riecht es ganz schön nach Schweiz, oder? (Foto: Kalle)

Hier riecht es ganz schön nach Schweiz, oder? (Foto: Kalle)

Olten,  Solothurn, Burgdorf, Zermatt: alle Strecken bis 12 Promille Steigung macht er mit, der Rote Pfeil der SBB. (Foto: Kalle)

Olten, Solothurn, Burgdorf, Zermatt: alle Strecken bis 12 Promille Steigung macht er mit, der Rote Pfeil der SBB. (Foto: Kalle)

Dennoch fanden die Roten Pfeile ein neues Aufgabengebiet im Ausflugsverkehr. Sie wurden zu einem Symbol für die Schweizer Alpenlandschaft und die Romantik der Eisenbahn. Viele Touristen schätzten die gemächliche Fahrt mit den Leichttriebwagen durch die Berge und Täler, und so wurden die Roten Pfeile zu einem wichtigen Teil der Tourismusindustrie.

Ach ja: für alle Nicht-Schweizer: Zmorge, Znüni, Zmittag, Zvieri, Znacht sind kleine Mahlzeiten (nicht nur, aber vor allem für Kinder): Zmorge um 7.30 Uhr, Znüni um 9.30 Uhr, Zmittag um 12.00 Uhr, Zvieri um 14.30 oder 15.30 Uhr, Znacht um 18.30 Uhr. Ein Apéro wird typischerweise am späten Nachmittag angeboten, wenn man sich unsicher ist, ob man noch Kaffee trinken sollte oder schon auf ein Bier umsteigen kann. Er wird oft nach einem Meeting angeboten, um die Stimmung aufzulockern, oder vor einer Abendveranstaltung, um die Gäste einzustimmen. Der Apéro ist ein geselliges Event, bei dem man sich mit Kollegen, Geschäftspartnern oder Freunden entspannt austauschen und den Tag ausklingen lassen kann. Dabei werden meistens kleine Häppchen und alkoholische oder alkoholfreie Getränke serviert. Der Apéro ist eine schöne Tradition, die nicht nur in der Schweiz, sondern auch in anderen Ländern gepflegt wird und die die Freude am geselligen Beisammensein unterstreicht.


Hier lebt Kalles Roter Pfeil

„Die Schweizer Berge sind eigentlich ein riesiges Stück Käse. Überall sind Löcher, in denen Züge in Tunneln verschwinden und unerwartet an anderer Stelle wieder auftauchen.“ So oder so ähnlich hat mal ein Eisenbahnfan die Schweiz umschrieben. Na, ein Stück weit kann man das nachvollziehen. und Kalle hat dem beim Bau seiner Modellbahnanlage Rechnung getragen. Ob er damals schon daran dachte, einen Schweizer Fuhrpark anzulegen, ist nicht gesichert dokumentiert. Aber gut gelungen ist es ihm.

Wer seine Modellbahn ins Gebirge legt und entsprechende Bauten dort aufstellt, kann schon etwas Schweizgefühl produzieren. Wie man rechts sehen kann, hat sich Kalle alle Mühe gegeben, dem Roten Pfeil ein würdiges Zuhause zu bieten. Auf dem Bahnhofsvordach liegen vorbildgetreu größere Natursteine zur Beshwerung des Dachs. Ganz so, wie man es im Alpenländle auch hat. Da muss sich der Märklin Rote Pfeil wohlfühlen.

Auch sichtbar: die Märklin 3000 Baureihe 89 zieht mit einem Lorenzug und Schotter an ihm vorbei. Die beiden scheinen sich gut zu verstehen oder sich jedenfalls gut arrangiert zu haben.

Der Dampfer passt auf, dass vom Schotter der Loren keine Flecken auf das schicke rote Kleid des Pfeils kommen. Und der Rote Pfeil lächelt ihn freundlich an, weiß er doch, dass die 89er grade den Schotter transportiert, den sie unter ihren Füßen schätzt.

Kalles Anlage hat auf kleinem Raum viele Tunnelein- und -ausfahrten. Da kann der rote Pfeil sich seiner Sehnsucht nach den Bergen hingeben. Und stimmig ist es auch, wenngleich die Strecken zwischen den Tunneln im Original natürlich länger sind. Aber das Problem kennen wir ja alle zur Genüge.

Ein schon fast Schweizerisch anmutender Bahnhof auf Kalles Modellbahnanlage. (Foto: Kalle)

Ein schon fast Schweizerisch anmutender Bahnhof auf Kalles Modellbahnanlage. (Foto: Kalle)

Der Rote Pfeil verlässt Kalles Bahnhof un strebt zum Gipfel. (Foto: Kalle)

Der Rote Pfeil verlässt Kalles Bahnhof un strebt zum Gipfel. (Foto: Kalle)

Gleich geht es in den nächsten Tunnel: die Schweiz ist einfach überall! (Foto: Kalle)

Gleich geht es in den nächsten Tunnel: die Schweiz ist einfach überall! (Foto: Kalle)

Kann eine  Modellbahnanlage Schweizerischer sein? (Foto: Kalle)

Kann eine Modellbahnanlage Schweizerischer sein? (Foto: Kalle)

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Modellbahner, Spielbahner, Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler, und so einiges mehr. Hier auf Nietenzähler.de posaunt er seine gute Laune und seine Freude mit der Modellbahn in all ihren Schattierungen in die digitale Welt hinaus.

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