Die Sonne hing tief über der Hauptstraße von Honisch Town, als der Staub aufwirbelte und die Holzplanken unter den schweren Stiefeln knarrten. Zwei zwielichtige Gestalten standen sich gegenüber, die Hände über den Coltgriffen, die Blicke finster. Der eine, ein breitschultriger Bursche mit einem Zigarillo im Mundwinkel, spuckte in den Staub.
„Du denkst also, du kannst hier einfach durchmarschieren, ohne zu bezahlen, he?“, knurrte er.
Sein Gegenüber, ein drahtiger Mann mit schmalem Kinnbart und einem abgenutzten Hut, grinste nur. „Ich bezahle für nichts, das weißt du doch, Jack.“
Jack zog den Colt eine halbe Sekunde zu spät. Ein Schuss hallte über die Straße, der Hut des Bärtigen flog vom Kopf, doch er stand noch. Sein Gegner allerdings sank langsam auf die Knie.
Da hörte man das Klirren von Sporen und Schritte, die durch den Staub hallten. Sheriff Honischer, weltbekannt für seine Schießkunst und sein unnachgiebiges Rechtsempfinden, trat aus dem Schatten seines Büros. Der metallische Klang seiner Marke war das einzige Geräusch, das die Straße durchbrach, als er sie an seinen Mantel heftete.
„Es reicht, Jack. Keine Schießerei in meiner Stadt“, sagte Honischer ruhig, während er seinen Revolver in die Hand nahm.
Der Bärtige zuckte mit den Schultern. „War nur Selbstverteidigung, Sheriff.“
„War’s das?“, fragte Honischer, seine Augen funkelten. „Ich denke, du machst dich besser auf den Weg. Bevor ich dich persönlich aus der Stadt werfe.“
Der Bärtige grinste, steckte seinen Colt weg und marschierte wortlos die Straße hinunter. Jack stöhnte noch aus dem Staub, als Honischer ihm die Hand anbot. „Du solltest wirklich wissen, wann Schluss ist, Jack.“
Kopfkino
… beginnt da, wo Dinge zum Leben erwachen. So geschehen bei mir beim Anblick von Honischers jüngstem Machwerk aus dem wilden Westen. Die Schießerei fand direkt vor dem Barber Shop statt, den er aus Holz, Karton, Metall und Styrodur zusammengebosselt hat.
Ich habe immer wieder einen Heidenrespekt vor den Uhrmacher-gleichen Künsten von ihm. Kleinste Ziegel und Latten schnitzt er aus Pappe und Holz, fügt sie geduldig zusammen, auf dass daraus etwas Großes werde.
Er hat ein Faible für den Wilden Westen. Seine N-Spurbahn zeugt davon. Und seine Gebäudeserien, von denen es allhier auf dem Nietenzähler schon einiges zu sehen gab. Es wäre schon bewundernswürdig, nur den Barbershop zu sehen. Doch er hat mir gleich eine ganze neue Serie zugesandt. Hier werdet ihr sie Woche für Woche zu Leben erwacht sehen und lesen können.
Alles ist übrigens im N-Spur-Maßstab gehalten. Nur um euch den Fitzelfaktor noch ein wenig deutlicher zu machen.
Schon sehr geil, oder?
Stay tuned!
Sturmi the Kid