Die drei Drachen auf dem Titelbild geben derzeit die Anhalter in der unikornischen Galaxis. Sie warten aber vergeblich, denn es fehlt dem ganzen Fuhrpark an Fahrmöglichkeiten. Eine Tischbahn muss her! Ohne Tischbahn (mit Strom) geht gar nichts. Kürzlich hat mir der Doncolor ne Kiste mit Märklin C-Gleis besorgt. Einen Gleisplan für die Tischbahn gibt es auch schon, jetzt sollte es aber sehr konkret und die Pläne in die Tat umgesetzt werden.
Wackelsaft und Pickelbahn: so entsteht meine Märklin Tischbahn
Also eines steht fest: ich will auf der Tischbahn mit all meinen Märklin Loks fahren können. Alles Wackelsaft-Loks und Pickelbahn-Waggons. Aber meine Fleischmänner und Rocos und Liliputs und HAMOs sollen auch drauf. Die brauchen aber Glattsaft!
Der Doncolor und ich haben lange darüber gefachsimpelt, ob es wohl möglich sein würde, eine betriebssichere Zwei-System-Tischbahn zu bauen. Also eine, die man wechselweise mit Wechselstrom (Pickelbahn) und Gleichstrom (Modellbahn) betreiben kann. Der Kunstmichi hat so etwas geschaffen. Wir waren aber etwas im Zweifel, ob das durchgängig und zuverlässig so gehen würde. Doncolor hat sich das Märklin C-Gleis mal genauer angeschaut und gepröbelt. So kamen wir überein, dass einzig die Doppel-Kreuzungsweiche unsere technischen Möglichkeiten übersteigt. Alle anderen Geleise der Tischbahn sollten sich säuberlich in drei Leiter auftrennen lassen.
Gardemaß: 60 Zentimeter mal 120 Zentimeter
Wie groß soll eine gute Tischbahn sein? Nun, wenn ich meine Tischbahn jeden Tag sehen will, dann muss sie auf dem Kopfende meines Wohnzimmertischs Platz finden. Derzeit steht dort das Diorama „Sturmhaven“. Dieses misst mit all seinen Styrodur-Modulen eben exakt 120cm x 60cm. Mehr Platz will ich nicht ständig mit Modellbahn belagern. Weniger wäre in der Baugröße H0 dem Spielspaß nicht zuträglich.
Es wird ohnehin ein Kompromiss werden. Auf 60cm x 120cm kann maximal ein Modul einer größeren Tischbahn-Platte Platz finden. So beschlossen wir dann auch, die Tischbahn im ersten Ausbaustadium auf 120cm x 120cm zu planen. Die Tischbahn würde aus zwei Modulen à 60cm x 120cm bestehen, die man zusammenschließen kann, um ein Oval oder einen Kreis zu erhalten. Für den Kreis würde ich beide Module auf den Wohnzimmertisch holen müssen. Aber dann würden meine Enkelz Tino und Milan die Bahn im Kreis fahren lassen können. Und das ist mir auch wichtig.
Was geht ab auf einer 60cm x 120cm Tischbahn?
„Ne ganze Menge!“ könnte ich jetzt hinausposaunen. Ganz so dolle ist es aber nicht. Nun, die Grundlage werden gebogene Schienen des Radius 1 vom Märklin C-Gleis werden. Schließlich soll ja alles zusammen ein Oval oder so ergeben. Bei 120cm Seitenlänge kann man noch ein paar gerade Gleise einflechten, so dass ein Hauch von Bahnhof entstehen kann. Und: ja, nen Bahnhof will ich auch. Für den Schienenbus und für so manches bayrische Schnauferl. Mit D-Zug, TEE und ICE wird es erst mal nichts werden. Eher werden auf der Tischbahn die Zockelbahnen der Länderbahnzeit unterwegs sein. Aber die mögen wir ja, gelle?
Rangieren muss man auf der Tischbahn auch können!
Ich als alter Hafenfan brauche natürlich ein wenig Rangiergleis am Hafenkai. „Sturmhaven“ kennt ihr ja bereits. Dort hat es ne Spundwand. Und oben läuft ein Gleis entlang. Das würde ich auf der Tischbahn 60cm x 120cm auch haben wollen. Ja klar. Güterwagen abkuppeln und auf das Gleis im Hafen drücken. Kesselwägen verschuben. Kühlwägen an die Kühlhäuser schieben.
Zum Rangieren braucht es viele Weichen. Inglenook und TimeSaver kommen mir da gleich in den Sinn. Aber wenn ich an Doncolors „Rangierspiel“ denke, dann habe ich größere Grundflächen im Kopf. So erkennen wir schnell, dass für ein wenig Rangierbetrieb der Gleisplan nochmals überarbeitet werden muss.
Der Gleisplan der Tischbahn
Theoretische Planungen sind eine Möglichkeit. Software gibt es auch dazu. Aber praktisch mit C-Gleis-Stücken das auszuprobieren und gleich auf dem Tisch darzustellen, war uns doch die liebere Alternative. So griffen wir in die Kiste und steckten die Gleise zusammen, bis sich ein Gleisbild ergab, auf dem man würde rangieren können.
Na, wir haben es auch gleich praktisch ausprobiert. Und siehe da, es ging sehr gut. Mit meinen DHG 500 & Co. konnte man mal eben schnell ein paar Kesselwägen verschuben.
Wieviele Züge passen auf meine Tischbahn?
Zu wenige. das steht schon mal fest. Doch wenn ich mal ein paar (kurze) Züge draufstelle, merke ich, dass da schon viel Fahrbetrieb möglich sein wird. Ach ja: analog werde ich fahren. Die Gleise werden abschnittsweise stromlos zu schalten sein. So kann ich gezielt einzelne Gleisabschnitte abschalten, auf anderen weiterfahren.
Welche Spielmöglichkeiten wird die Tischbahn bieten?
Das haben wir auch ausbaldowert. Die Tischbahn wird es tatsächlich in sich haben.
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Ein kleiner Personenbahnhof mit Umfahrgleis
Ganz innen wird es einen Bahnhof geben. Der steht aber nicht mittig, sondern etwas rechts (auf dem Gleisplan-Foto) und ein Stück weit in der Kurve. Das zweite Gleis lässt Züge passieren, während ein- und ausgestiegen wird.
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Eine Hafenbahn
Keine große, aber eine vorhandene. Ein langes Ladegleis am Kai nimmt gerne Güterwägen auf. Man muss etwas rangieren. Auf dem Ziehgleis (rechts vorne auf dem Gleisplan-Foto) muss man sorgsam rangieren. Eine DHG 500 mit drei kurzen Güterwägen passen dort drauf. Der Rangiermeister wird clever sein müssen.
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Ein Industrieanschluss
… in Anlagenmitte. Kein langes Gleis oder gar eine verzweigende Werksbahn. zwei bis drei Güterwägen passen dort hin. Oder eine Rangierlok gesellt sich dazu. Naja, wenn ein Güterzug im Bahnhof hält, wird die ziehende Lokomotive einen oder zwei Güterwägen dort absetzen oder von dort aufnehmen. Doncolor hat schon Kärtchen mit Frachtaufträgen geplant.
Ein besonders interessanter Part wird das sanft auslaufende Gleis vom Bahnhof zur Hafenbahn sein. Dort geht der Gleisbogen vom Radius R1 auf den Radius R2 und dann auf den Radius R9 über und mündet in eine schlanke Weiche. Schon jetzt beim Probefahren kam das optisch sehr angenehm.
Nächste Woche geht es mit der Tischbahn weiter.
Stay tuned!
Sturmi